Bierdeckel als Mahnung – 1.8.2018 ist Erdüberlastungstag

Der Erdüberlastungstag fällt 2018 bereits auf den 1. August

Mit bunt bedruckten Bierdeckeln macht derzeit die Energie- und Klima-Allianz Forchheim e.V. darauf aufmerksam, dass wir unsere Erde gravierend überlasten. Ihre natürlichen Ressourcen sind für 2018 bereits am 1. August verbraucht – eigentlich müssten sie bis zum Jahresende reichen. Die Natur muss sich erneuern können, muss Zeit haben nachzuwachsen, um uns dann mit Nahrung, sauberem Wasser und reiner Luft wieder in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stehen. Wenn wir mehr verbrauchen, als sich erneuern kann, kommt es daher zur Überlastung unserer Erde.

Weltweit werden die Wälder schneller abgeholzt, als dies naturverträglich ist, und die Meere werden überfischt. Wertvoller Ackerboden wird von Gewerbegebieten und Straßen begraben. Ganze Urwälder werden für den Anbau von Soja für die Futtermittelproduktion vernichtet.

Aber auch auf andere Weise muten wir unserer Erde zu viel zu, zum Beispiel indem wir viel mehr CO2 in die Atmosphäre entlassen, als diese aufnehmen kann. Wälder und Meere dienen hier als sogenannte CO2-Senken, d.h. sie speichern CO2, aber nur bis zu einer bestimmten Grenze. Auch hier wird die Belastbarkeit weit überschritten und fließt in die Berechnung des Erdüberlastungstags ein.

1987 fiel der Erdüberlastungstag noch auf den 19. Dezember; seitdem verschiebt er sich immer weiter nach vorne. Stellt man die Rechnung nur für Deutschland auf, so liegt der Zeitpunkt sogar noch viel früher: in diesem Jahr hatte Deutschland seine eigene Grenze bereits am 2. Mai erreicht. Wenn alle Menschen der Erde so leben würden, wie wir in Deutschland, bräuchten wir rechnerisch die Ressourcen von 3 Erden; weltweit brauchen wir 1,7 Erden. Diese „positivere“ Bilanz liegt verdanken wir den Ländern im Süden, die viel weniger Ressourcen verbrauchen wie wir.

Doch woran erkennen wir diese Überlastung eigentlich? Im täglichen Leben scheinen wir nichts davon zu spüren – als wäre dieser Tag nur ein Rechenmodell: Unsere Temperaturen, der mangelnde Regen zeigen uns derzeit überdeutlich die Folgen der Überlastung unseres Erdsystems. Der CO2-Gehalt in der Atmosphäre und die immer geringer werdende CO2-Aufnahmefähigkeit unserer Ökosysteme werden nach Meinung der Klimaforscher zu immer häufigeren Hitzeperioden wie dieser führen. Wenn wir früher fünf wirklich heiße Sommertage hatten, so werden wir künftig vermehrt mit Sommern wie diesem zu rechnen haben. Die Folgen für die Landwirtschaft sind katastrophal, die Belastungen für Kranke und geschwächte Personen ebenso.

Wir sind dieser Entwicklung aber nicht hilflos ausgeliefert. Wenn wir unseren Verbrauch und unsere Lebensweise den vorhandenen Mitteln und Gegebenheiten wieder annähern, können wir diese Überlastung auch wieder „zurückdrehen“. Dazu müssen wir schlicht jährlich mit dem auskommen, was die Erde innerhalb eines Jahres leisten kann.

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