PM zum deutschen Erdüberlastungstag am 24.4.2017

Seit Montag lebt Deutschland auf Pump

Auf der Basis der vom Global Footprint Network gesammelten Daten hat Germanwatch wieder den Deutschen Erdüberlastungstag errechnet: 2017 ist es der 24. April, 5 Tage früher als 2016. An diesem Tag sind die natürlichen, sich regenerierenden Ressourcen, die Deutschland für das Jahr 2017 rechnerisch zur Verfügung stehen, bereits erschöpft: Ab jetzt leben wir also auf Kosten der Zukunft, denn eigentlich müssen wir mit unseren Ressourcen bis zum 31. Dezember jedes Jahres auskommen, wenn wir innerhalb unserer natürlichen Grenzen bleiben wollen.

Zur Berechnung werden einerseits die nutzbaren natürlichen Ressourcen wie Wäldern, Ackerland, Flächen, Lebewesen und Wasser zugrunde gelegt, zum anderen die Kapazität der Erde, Ressourcen wieder aufzubauen und Abfälle aufzunehmen. Germanwatch macht in Deutschland insbesondere den enormen Flächenbedarf, z.B. für Futtermittelanbau, sowie die hohen CO2-Emissionen in den Bereichen Energie, Verkehr und industrielle Landwirtschaft zur Überlastung der Erde verantwortlich. „Würden alle Menschen weltweit so leben und wirtschaften wie die hiesige Bevölkerung, wären 3,2 Erden notwendig“, heißt es u.a. in der Presseerklärung von Germanwatch vom 21.4.17.

Da insbesondere die ärmeren, nicht so entwickelten Länder einen deutlich geringeren „Verbrauch“ haben, wird der weltweite Erdüberlastungstag (Earth Overshoot Day) wieder „erst“ im August stattfinden. Auch er findet jedes Jahr einige Tage früher statt als im vorangegangenen Jahr, und auch weltweit müssten wir natürlich mit den vorhandenen Ressourcen bis zum 31.12. auskommen.

Konferenz zu Planetaren Grenzen

Mit diesen sogenannten Planetaren Grenzen beschäftigt sich am 24. und 25. April auch eine internationale Konferenz in Berlin mit ausgewiesenen Experten aus der ganzen Welt. Prof. Johan Rockström von der Universität Stockholm erhofft sich dabei von der Konferenz, Wege zu finden, wie die Erkenntnisse der Wissenschaft praktisch umgesetzt werden können. Einen sicheren Handlungsrahmens zu finden, ist lt. Rockström so wichtig, damit die Welt sich zukünftig innerhalb der planetaren Grenzen in Wohlstand und unter gerechten Bedingungen weiterentwickeln kann. Hierzu müssen die globalen großskaligen Wissenschaftserkenntnisse in die kleineren Skalen einzelner Nationen, von Unternehmen, von Städten und Kommunen übertragen werden.

https://germanwatch.org/13767

https://pb-conference2017.de/

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