Wie stehen unsere Bundestagskandidat:innen zum Thema Klimaschutz?
Das wollten Aktive von Energie- und Klima-Allianz Forchheim und forum1.5 Bamberg-Coburg am vergangenen Samstag zunächst einmal in Forchheim wissen.
Gut sichtbar mit einem großen „Klima“-Luftballon und weiteren Ballons in den Farben der zur Wahl antretenden Parteien zogen sie in der Forchheimer Fußgängerzone mit einer Bodenzeitung und ihren Fragen von Info-Stand zu Info-Stand. Dabei entstanden intensive Diskussionen zum Beispiel darüber, was die dringendste Maßnahme in Franken sein könnte, was die Vorstellungen der einzelnen Parteien zur sozialverträglichen Gestaltung der Umsetzung sind oder auch welchen Beitrag Ernährung zum Klimaschutz wohl haben könnte.
Während an einem Info-Stand der Ausbau der Erneuerbaren Energien Priorität bekam, stand an einem anderen Stand der zu hohe Flächenfraß an erster Stelle. Am letzten Info-Stand wurde Technologieoffenheit gefordert und der Ausbau der 4. Reaktorgenerator befürwortet.
Auch zum Dilemma zwischen Wirtschaftswachstum und Klimaschutz wurden die Parteivertreter befragt. „Kein Klimaschutz ohne Wirtschaft“ war das Fazit der Freien Wähler, während bei den Grünen nachhaltige Innovationen gefördert werden sollten und argumentiert wurde, dass Erneuerbare den Strom und somit die Bedingungen für die Wirtschaft günstiger machen würden. Bei der AfD forderte man das „Entschlacken“ der Vorschriften.
Breit war das Meinungsspektrum auch beim Blick auf globale Handlungsoptionen. „Klimaschutz sollte einklagbar sein“, so eine Forderung aus dem Grünen Lager, während die Aktiven an einem anderen Stand meinten „es geht eh nur global und wenn alle mitmachen“.
Beim Thema „Wasser“ hingegen war man sich ziemlich einig: die Antworten lauteten einvernehmlich: „Wasser sparen“, und dass wir beim Wasser auf ein Problem zulaufen, wurde beim Vorschlag zu neuen Technologien für die Aufbereitung und auch zur Entsalzung deutlich.
Energie- und Klima-Allianz Forchheim und forum1.5 Bamberg-Coburg wollten mit dieser Aktion auf das drängendste Problem unserer Zeit hinweisen: die Notwendigkeit zum Klimaschutz. „Leider wird dieses Überlebensthema vom derzeitigen Getöse zu Immigrationsfragen und den unsäglichen Debatten im Bundestag völlig in den Hintergrund gedrängt“, so Barbara Cunningham von der EKA. Dietrich Pax vom forum1.5 Bamberg-Coburg ergänzt: „Wenn wir weiterhin das Pariser Klimaabkommen einhalten wollen, müssen wir uns fragen, was 1,5° in den einzelnen Bereichen bedeutet. Wie sieht eine Ernährung 1.5 aus? Wie die Mobilität 1.5 oder die Wirtschaft 1.5. Wenn wir dieses 1.5 immer mitdenken, ergeben sich die notwendigen Handlungen schlüssig daraus.“
Die Forchheimer Befragungsaktion wird am 15. Februar in Bamberg und Coburg fortgesetzt. Außerdem erhielten alle Direktkandidat:innen der drei Wahlkreise Bamberg/Forchheim, Lichtenfels und Coburg eine Mail mit detaillierten Fragen zu den sieben Themen und der Bitte um Beantwortung.
Angefragt wurden:
Lisa Badum (Bündnis 90/Die Grünen)
Jens Herzog (FW)
Jan Jaegers (Die Linke)
Sebastian Körber (FDP)
Lisa Lösel (ÖDP)
Tim Reising (VOLT)
Andreas Schwarz (SPD)
Thomas Silberhorn (CSU)
Michael Weiß (AfD)
Geantwortet haben:
Thomas Silberhorn, CSU: Angesichts der sehr verkürzten Zeitläufe in diesem Bundestagswahlkampf haben sich CDU und CSU – ebenso wie andere Parteien – auf ein Verfahren der Beantwortung derartiger Fragenkataloge verständigt. Danach werden ausschließlich Fragen von einigen wenigen, vorab gemeinsam vereinbarten Organisationen und Verbänden beantwortet, die die gesamte Breite des gesellschaftlichen Spektrums repräsentieren. Ich bitte Sie um Ihr Verständnis für das Verfahren in dieser besonderen Situation und möchte Sie herzlich einladen, auf Ihrer Homepage auf das Wahlprogramm von CDU und CSU zu verweisen, das Sie mit weiteren Informationen zum Bundestagswahlkampf unter https://www.csu.de finden.