PV auf den Dächern der Altstadt – Denkmalschutz vs. Klimaschutz

Am 20.12.22 berichtete die NN über die Beratungen im Forchheimer Stadtrat zum Umgang mit PV-Anlagen im Altstadtbereich. Die Energie- und Klima-Allianz Forchheim nimmt dazu wie folgt Stellung:

Dass nicht nur in Forchheim der Denkmalschutz immer noch Vorrang vor dem Klimaschutz hat, zeigt, dass der Ernst der Lage vielerorts noch nicht erkannt ist. Auch Denkmäler bzw. denkmalgeschützte Bereiche (ebenso wie dem Ensembleschutz unterstehende Wohnbereiche) sind von den Klimaveränderungen bedroht.

Daher ist der Vorschlag des Forchheimer Stadtrates mit der Ampel-Regelung sicherlich eine wohlmeinende Idee– leider hat sie einen großen Haken: Der Erderhitzung, die inzwischen 1,1°C erreicht hat, wird diese Ampel völlig egal sein. Kein Starkwetterereignis wird sich darum scheren, ob die Dachziegel an den Hauptsichtachsen oder an der Rückseite vom Sturm abgedeckt werden, ob das Hochwasser rücksichtsvoll nur über die Seitenstraßen stürmt oder von allen Seiten kommt.

Fakt ist: Wir sind für solche „Feinheiten“ leider zu spät. „By design or by disaster“ (Entweder wir gestalten die Zukunft oder die Zukunft gestaltet unser Leben) – wir haben uns viel zu spät gekümmert, die Situation leider nicht ausreichend ernst genommen, als wir vielleicht noch hätten über Vorder -und Rückseiten diskutieren können. Wir haben keine Zeit mehr. Die Kriterien heißen jetzt: Statik und Alter/Renovierungsbedürftigkeit des Daches. Auf denkmalgeschützte Bauwerke nimmt die Klimakrise keine Rücksicht. Wir müssen handeln und so viel wie möglich erneuerbare Energie ausbauen – oder auf Energie verzichten. Wir begrüßen die Dynamik in der Energiewende, die jetzt insbesondere bei Windkraft aufkommt – sie ist nicht nur dort dringend notwendig!

P.S. Dass wir schon am Anfang von „disaster“ stehen, erkennt man gut daran, dass wir vor Baustellen schon nicht mehr wissen, wo wir am dringendsten handeln sollen: neben Energiewende wäre da noch das Artensterben, steigende Emissionen im Verkehr, größer werdende Lücken im Wald, erforderliche Klimaanpassungsmaßnahmen, notwendiges Umdenken bei den Menschen, Konsum- und Wirtschaftswende, Ernährungswende … – all diese Handlungsnotwendigkeiten müssen wir auch JETZT angehen!

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