Reichen die Erfolge des 10.000 Häuser-Programms?

Nach einem Bericht der Nordbayerrischen Nachrichten vom 28.8.20 wurden bis 24.8.20 230 PV-Anlagen über das 10.000-Häuser-Programm im Landkreis errichtet. Schauen wir uns die Zahlen mal an, denn Zahlen ohne Vergleichswerte geben manchmal ein falsches Bild ab.

230 PV-Anlagen mit angenommenen durchschnittlichen 8 kWp Leistung (so die Meldung) ergeben 1,84 MW. Lt. den Zahlen des Marktstammdatenregisters sind derzeit ca. 76 MW installiert. Das wäre also ein Zubau über das 10.000 Häuser Programm von ca. 2,5 %. Das ist recht gut – und allen, die nicht nur über dieses Angebot gebaut haben, herzlichen Dank dafür!

Zum Vergleich der Endenergieverbrauch des Landkreises (d.h. nicht nur Strom, sondern auch Wärme und Verkehr): Dieser lag lt. Energieagentur Nordbayern 2016 bei geschätzten 2.400 MW. Um das 1,5°C des Pariser Klimaabkommens einhalten zu können, müssen wir all diesen Bedarf schnellstmöglich regenerativ erzeugen, d.h. mit PV (Photovoltaik), Wind, Bioenergie und Wasser – oder viel sparsamer werden. Bei den ersten beiden Energiequellen ist noch viel Luft nach oben im Landkreis – gerade bei Windenergie. Bioenergie und Wasser hingegen sind so gut wie ausgeschöpft.

230 neue geförderte PV-Anlagen sind also erfreulich, aber dennoch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Um unser Klima zu stabilisieren brauchen wir einen massiven – und schnellen – Ausbau von Solaranlagen. Nicht nur Süddächer sind dafür geeignet, sondern auch Ost- und Westausrichtungen. Lassen Sie uns also hier noch viel mehr Anträge stellen und Solaranlagen bauen – einfacher geht Energiewende und Klimaschutz nicht.

Und auch die Kommunen können diesen Ausbau um ihrer eigenen Zukunft willen, um die durch die sich beschleunigenden Klimaveränderungen wachsende Gefahr von Starkwetterereignissen und nachfolgende Schäden einzudämmen, mit eigenen Klimafonds unterstützen.

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