Drei Tage nach Bekanntwerden der Ergebnisse der Sondierungsgespräche zu einer Neuauflage einer großen Koalition liegt einigen Medien eine aktuelle, noch unveröffentlichte Einschätzung des Weltklimarates vor. Demzufolge schätzt dieses Gremium, dem Hunderte von Wissenschaftlern weltweit angehören, die Wahrscheinlichkeit, das von der Weltklimakonferenz von Paris im November 2015 beschlossene 1,5°-Ziel auch tatsächlich zu erreichen, auf nur noch 33 % ein.
Auch vor diesem Hintergrund sieht die Energie- und Klima-Allianz Forchheim das Ergebnis der Sondierungen im Bereich Energie und Klima mehr als kritisch. Selbst wenn man es als ehrlich bezeichnen könnte, wenn zugegeben wird, dass die ursprünglichen, bis 2020 gesteckten Ziele nicht mehr realisierbar sind, so war diese Entwicklung doch längst zu erwarten und von allen Experten schon lange vorhergesagt. Dies als eine scheinbar vor uns liegende „Handlungslücke“ zu bezeichnen, wie das Problem nun beschönigend genannt wird, verkehrt schlicht Ursache und Wirkung. Wenn angesichts immenser Aufgaben nicht angemessen gehandelt wird, können Ziele nun einmal – wie jeder aus eigener Erfahrung gut weiß – nicht erreicht werden. Der Handlungsdruck wird somit immer dringlicher.
Es ist mehr als Zeit, aus den Absichtserklärungen, Abkommen und guten Vorsätzen endlich zu konkreten Umsetzungen zu kommen, und zwar auf allen politischen und gesellschaftlichen Ebenen, um den immer bedrohlicher werdenden Klimaverschlechterungen entgegenzuwirken. Die eigentlichen Koalitionsverhandlungen müssen daher viel deutlicher und mit viel höherer Priorisierung sich der Themen Energie und Klima annehmen. Das bisher Versäumte muss nicht nur aufgeholt, sondern auch wesentlich schneller abgearbeitet und realisiert werden – wie immer, wenn man zu lange gewartet hat.
Die Energie- und Klima-Allianz Forchheim erwartet sich daher nach diesem schwachen Start in die kommende Legislaturperiode deutliche Verbesserungen im Koalitionsvertrag und dass das Bewusstsein für die Dringlichkeit und Handlungsnotwendigkeit endlich auch in der Politik ankommt – in den Köpfen, und häufig sogar im Alltag, vieler Menschen ist es bereits sehr präsent.